Flashcards Deluxe hat zwei fortgeschrittene Lernmodi: „Kurzfristiges Ziel“ und „gestaffelte Wiederholungen“.
Einführung
Kurzfristiges Ziel
Dies ist der erste von zwei intelligenten Lernmodi, in denen Karten, die Sie falsch beantwortet haben, öfter getestet werden. Die Einstellung "kurzfristiges Ziel" ist günstig, wenn sie z. B. in einigen Wochen eine Prüfung haben und schnell und effizient den Stoff durcharbeiten wollen. Vorteile dieses Lernmodus sind die Tatsache, dass er einfach ist und dass Sie Ihre Lerngeschwindigkeit wählen können und Ihren Lernfortschritt unmittelbar sehen.
Gestaffelte Wiederholungen
Dieser fortgeschrittene Lernmodus ist perfekt geeignet, Informationen im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Sinnvoll ist er beispielsweise für das Erlernen einer Fremdsprache. Die Lerngeschwindigkeit wird von der App selbst festgelegt. Ihnen wird angezeigt, was jeden Tag geübt werden sollte. So kommen Sie Ihrem Ziel eines dauerhaften Behaltens näher.
Als "neu" gelten diejenigen Karten, mit denen Sie zurzeit vertraut werden. Wenn Sie für eine Karte gewisse Kenntnisse gezeigt haben, indem Sie sie dreimal "richtig" oder einmal "sehr sicher" beantwortet haben, so wird diese Karte "aktiv". Aktive Karten haben ein Intervall, was für die Zeitspanne steht, die bis zum erneuten Abfragen der Karte vergeht. Eine richtige Antwort vergrößert dieses Intervall, während eine falsche Antwort es verringert.
Eine Karte kann vier verschiedene Status-Werte haben:
ausstehend – Karten, die darauf warten, Teil Ihres 10 Karten großen Abschnitts neuer Karten zu werden (jede Karte hat zu Beginn den Status "ausstehend")
neu – Karten in Ihrem 10 Karten großen Abschnitt neuer Karten. Sobald eine Karte den Abschnitt verlässt, indem sie "aktiv" wird, nimmt eine neue ausstehende Karte ihren Platz ein.
Active – Karten, die zurzeit in bestimmten Intervallen (gestaffelten Wiederholungen) abgeprüft werden
Exclude – Karten, die komplett aus dem Lernmodus herausgenommen sind
Es gibt drei Untermodi:
neu – Sie üben nur Ihren 10 Karten großen Abschnitt neuer Karten.
fällig – Es werden diejenigen aktiven Karten abgefragt, die fällig sind, also deren Intervall abgelaufen ist. Hier liegt der große Vorteil der "gestaffelten Wiederholungen": Das Lernen Ihrer Karten bleibt dadurch effizient, dass Sie die richtigen Karten zur richtigen Zeit lernen und ein Über- oder Unterlernen so weit möglich vermeiden.
aktiv – Wenn es keine fälligen Karten gibt, so können Sie natürlich trotzdem Karten lernen. Dies läuft dann im sogenannten Leitner-Modus ab (der auch dem Modus 'kurzfristiges Ziel' zugrunde liegt), was ebenfalls eine effiziente Methode zum Lernen von Karteikarten darstellt.
Dies war eine erste Einführung in den Modus. Weiter unten finden Sie nun weitere Details zum Modus "gestaffelte Wiederholungen", die notwendigerweise zum Teil recht technisch ausfallen.
Die Details
Kurzfristiges Ziel
Bei jeder Karte läuft ein Zähler mit, dessen Wert besagt, wie oft in Folge Sie die Karte bereits richtig beantwortet haben. Die Antwort "sehr sicher" erhöht den Wert des Zählers um 2, die Antwort "richtig" um 1 und eine falsche Antwort setzt den Zähler wieder auf 0.
Abschnitt: Eine Gruppe von Karten, die zum Lernen fällig sind
Runde: Jeder "Abschnitt" wird in Gruppen zu je 10 Karten aufgeteilt, die einer "Runde" entsprechen. Am Ende jeder Runde wird eine Auswertung angezeigt.
Nach der ersten richtigen Beantwortung einer Karte wird diese für einen "Abschnitt" ausgesetzt, bevor sie wieder abgefragt wird. Nach der zweiten richtigen Beantwortung wird sie für zwei "Abschnitte" ausgesetzt und so weiter. Beim falschen Beantworten wird die Karte gleich im nächsten "Abschnitt" wieder abgefragt.
Ein grüner Fortschrittsbalken zeigt Ihnen grafisch an, wie nah Sie ihrem Zielwert aufeinanderfolgend richtiger Antworten schon sind. Ist der Zielwert erreicht, so gilt die Karte als beherrscht und wird nicht mehr abgefragt.
Gestaffelte Wiederholungen – Die Grundlagen
Gestaffelte Wiederholungen entspricht vom Prinzip her dem Modus kurzfristiges Ziel. Allerdings werden die Karten hier zu definierten Zeitpunkten vorgelegt und nicht einfach ein Durchlauf durch den Stapel absolviert. Der Modus ist daher effizienter, insbesondere für Lernstoff, der ins Langzeitgedächtnis gespeichert werden soll. Die Logik dahinter entspricht derer der Programme SuperMemo und Anki.
Zunächst einmal hat jede Karte ein Intervall, welches in Stunden angegeben wird. Wenn eine Karte abgefragt wird, antworten Sie mit einer von drei Varianten: falsch, richtig (mit zögern) oder sehr sicher. Abhängig von der Antwort wird das Intervall der Karte nun angepasst, was den nächsten Zeitpunkt festlegt, zu dem die Karte wieder abgefragt wird. Richtige Antworten erhöhen das Intervall, was es Ihnen erlaubt, sich mehr auf die nicht beherrschten Karten zu konzentrieren. Ein großer Vorteil ist, dass Sie hiermit das Problem des Über- oder Unterlernens reduzieren.
Gestaffelte Wiederholungen - Das Lernen
Wenn Sie zum ersten Mal einen Stapel bearbeiten, werden die ersten 10 Karten als "neu" definiert. Sie üben jetzt zunächst nur diese 10 Karten. Sobald Sie eine Karte dreimal in Folge "richtig" oder einmal mit "sehr sicher" beantwortet haben, wird die Karte als "aktiv" definiert und ab jetzt in gestaffelten Intervallen wiedervorgelegt. Der Grund für diese besondere Behandlung am Anfang ist, dass neue und damit unbekannte Karten zunächst gesteigerter Aufmerksamkeit bedürfen, wenn Sie sie zum ersten Mal lernen. Wenn eine Karte den Unterstapel der 10 "neuen" Karten verlässt und "aktiv" wird, nimmt eine neue, bisher "ausstehende" Karte ihren Platz ein.
Jede Karte kann einen von vier Status-Werten haben: Ausstehend, neu, aktiv und ausgeschlossen. Alle Karten beginnen mit dem Status "ausstehend", d. h. sie warten darauf, in den ersten, 10 Karten umfassenden, Unterstapel "neu" aufgenommen zu werden. Ausstehende Karten an sich werden nicht abgefragt. Sie können jeder Karte den Status "ausgeschlossen" zuweisen, was sie komplett aus dem Lernprozess ausschließt.
Aktive Karten können zwei Sub-Status haben, nämlich fällig und nicht fällig. Fällig bedeutet, dass das Intervall der Karte verstrichen ist (Zeitpunkt des letzten Abfragens + Intervall < jetzt). Wenn Sie mit dem Lernen eines Stapels beginnen und es gibt fällige Karten, so haben diese Priorität und werden zuerst abgefragt. Wenn es keine fälligen Karten gibt und sowohl neue als auch nicht fällige aktive Karten existieren, so werden Sie gefragt, ob Sie weitere neue Karten lernen oder bestehende aktive Karten üben möchten. Es wird empfohlen, in dieser Situation neue Karten zu lernen, da die aktiven Karten irgendwann fällig werden und zur richtigen Zeit abgefragt werden. Falls Sie nicht fällige aktive Karten üben, wird das System "Leitner" verwendet, welches auch für den Lernmodus "kurzfristiges Ziel" Verwendung findet.
Am unteren Bildschirmrand sehen Sie eine Anzeige in der Art "(1) 16h 2 3" Die erste Nummer in Klammern ist das gerundete Intervall der Karte in Tagen. Die nächsten drei Zahlen zeigen Ihnen, welches Intervall die Karte in Abhängigkeit von Ihrer Antwort erhalten wird: falsch, richtig, sehr sicher. In diesem Beispiel würde das Intervall bei einer falschen Antwort 16 Stunden werden und bei einer richtigen Antwort 2 Tage. Wenn Sie beim Antworten in Kategorien von Intervallen denken, entmystifiziert dies den Vorgang vielleicht etwas. Wenn Sie der Meinung sind, dass die Karten zu oft abgefragt werden, dann seien Sie großzügig mit der Antwort "sehr sicher". Wenn Sie merken, dass Sie eine Menge Karten vergessen, nutzen Sie häufiger "falsch" oder "richtig" (im Gegensatz zu sehr sicher).
Bemerkungen:
• Wenn Sie eine "neue" Karte mit "sehr sicher" beantworten, so wird diese sofort aktiv.
• Statistiken werden für neue Karten grundsätzlich nicht gespeichert. Seien Sie also nicht zögerlich mit falschen Antworten zu Beginn.
• Wenn Sie eine aktive Karte falsch beantworten, so wird ihr Zähler auf 0 gesetzt und die Karte wird sofort fällig, auch wenn das Intervall noch nicht erreicht ist.
Gestaffelte Wiederholungen – Die technischen Details
Die hier vorliegende Logik ist eine Anpassung der Systeme SuperMemo und Anki. Andere Programme legen für meinen Geschmack die Intervalle zu großzügig fest. Mein Chinesisch-Material ist durchaus anspruchsvoll für mich, daher bin ich interessiert daran, was andere zu meinen Intervallen sagen. Über Rückmeldungen zu der hier von mir eingesetzten Logik würde ich mich freuen.
Im Prinzip geht es bei der Logik der Wiederholungen um die Berechnung der Intervalle:
nächstes Intervall = voriges Intervall * Faktor. In dieser App sind die Faktoren 1,4 bzw. 2,2 für richtige Antworten. Wenn Sie eine Karte richtig beantworten, wird das Intervall vergrößert. Falsche Antworten bekommen den Faktor 0,5 und halbieren somit das Intervall. Des Weiteren testet die App falsch beantwortete Karten sofort noch einmal.
Die Berechnung eines Intervalls abhängig von der Antwort:
Wenn eine Karte vom Status neu zum Status aktiv wechselt:
richtig: Intervall = 20 Stunden (Ein Tag minus vier Stunden)
sehr sicher: Intervall = 3 Tage (minus vier Stunden)
Aktive fällige Karten:
falsch: Intervall = Intervall * 0,5
richtig: Intervall = Intervall * 1,4
sehr sicher: Intervall = Intervall * 2,2
Aktive nicht fällige Karten:
falsch: Intervall = Intervall * 0,5
richtig: Intervall = Intervall * 1
sehr sicher: Intervall = Intervall * 1
Warum ist hier ein Faktor von 1 gewählt? Sie sollen auch nach dem eigentlichen Intervall die Karte noch beherrschen, bevor das Intervall erhöht wird. Karten, die nur fällig waren, aber erneut getestet werden, da sie falsch beantwortet wurden, folgen ebenfalls dieser Logik.
Wenn eine Karte falsch beantwortet wird, so wird das neue Intervall auf ein Minimum von 8 Stunden und ein Maximum von 6 Tagen begrenzt. 8 Stunden ist somit das niedrigste überhaupt mögliche Intervall. Ein Beispiel: Wenn eine Karte ein Intervall von 20 Tagen hat und Sie sie falsch beantworten, so wird das Intervall auf 6 Tage gesetzt.
Schließlich gilt: Eine Karte ist fällig, wenn entweder (Zeitpunkt des letzten Lernens + Intervall < jetzt) oder (Zähler = 0).
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